Rückenschmerzen können ohne weiteres als Volkskrankheit bezeichnet werden. Nahezu 80% der Bevölkerung haben Probleme am Rücken und an der Wirbelsäule. Die Ursachen hierfür könnten umfangreicher nicht sein: Bandscheibenvorfall, einseitige Belastung, dauerhafte Fehlhaltungen, Sportmangel, zu viel süßes Essen oder seelische Probleme können Auslöser sein. Diese Ursachen können Rückenschmerzen schnell chronisch machen. Doch auch die Füße stehen oftmals im Fokus, wenn es um Probleme am Rücken geht. Diese werden gleich doppelt interessant, da sie sowohl bei der Schmerzlinderung, als auch beim Vorbeugen der Schmerzen helfen können.
Füße im Fokus
Bei jedem Schritt sind wir auf unsere Füße angewiesen. Jeden Tag stehen wir auf den Beinen und das gesamte Körpergewicht lastet auf unseren Füßen. Jeder Fuß besteht aus 26 Einzelknochen. Sie werden durch eine Vielzahl an Bänder und Muskeln in ihrer Form gehalten. Optimaler weise verteilt sich das Körpergewicht bei jedem Schritt auf drei Punkten: dem Großzehballen, Kleinzehballen und der Fersen. Durch das Längsgewölbe und das Quergewölbe wird eine optimale Stoßdämpfung der Füße sicher gestellt. Bei vielen Menschen ist das Fußgewölbe sehr schwach ausgeprägt. Dies führt zu Schmerzen an Ferse, Knie, Becken oder Rücken.
Ist diesem Fall sollten Betroffene, Fußgymnastik und propriozeptives Training durchführen. Hier eignet sich hervorragend das Konzept von Dr. Janda. Die speziellen Übungen für die Füße können mit geringem Zeitaufwand und ohne zusätzliches Equipment auch Zuhause einfach durchgeführt werden.
Hier eine kleine Kurzanleitung
Setz dich barfuß auf einen Stuhl, so das deine Hüfte und die Knie einen 90° Winkel bilden. Beide Füße sind ca. hüftbreit am Boden parallel positioniert. Deine restliche Haltung ist aufrecht. Der Kopf in Verlängerung der Wirbelsäule.
- Gib nun mit der Ferse Druck in den Boden
- Spreize dann deine Zehen
- Nun versuchst du mit deinen Zehen den Boden fest zu saugen
- Jetzt versuchst du den Fuß kurz zu machen. Spanne dabei deine Muskeln an.
- die Spannung ca. 20 Sekunden halten und wieder lösen
Hast du die Übung im Sitzen absolviert, dann mach das gleiche auch im Stehen. Versuch diese Übung so häufig wie möglich in den Alltag zu integrieren. Das klappt zum Beispiel im Büro für Zwischendurch prima! Zudem solltest du auch dein Schuhwerk überprüfen.
Richtiges Schuhwerk kann vorbeugen
Betroffene Rückenpatienten finden häufig Schmerzlinderung durch einen speziellen Gesundheitsschuh oder über unterstützende Einlagen. Diese Einlagen müssen optimal auf den Fuß zugeschnitten sein, sodass ein perfekter Halt gegeben ist. Je nachdem, an welcher Stelle der Fuß die Rückenschmerzen hervorruft, unterstützen Einlagen den Halt, sodass dieser überall gleichmäßig auftritt. Die Einlagen bestehen aus Weichschaum, Korkleder oder Plexileder. Außerdem können sensomotorische Einlagen helfen, die Muskelimpulse abzugeben, sodass jeweilige Muskeln aufgebaut werden und die Rückenschmerzen lindern.
Neben den Einlagen gibt es zudem die bereits erwähnten Gesundheitsschuhe, die bereits die Eigenschaften von Einlagen besitzen und daher beim ständigen Tragen ebenfalls schmerzlindernd wirken. Sind Probleme am Rücken noch nicht entstanden, so sollte sich dennoch Gedanken über das richtige Schuhwerk gemacht werden.
In erster Linie ist darauf zu achten, dass die Füße auf der einen Seite Halt bekommen und auf der anderen nicht zu sehr gequetscht werden. Ist der Fuß wackelig, so ändert sich die gesamte Statik, was letztendlich die Wirbelsäule ausgleichen muss. Besonders für Frauen, die Tag für Tag Büroschuhe tragen, empfiehlt es sich besonders acht darauf zu geben. Der Schuh muss daher passen und auch der Absatz sollte optimal gewählt werden, indem eine Höhe von ca. zwei Zentimetern nicht überschritten wird. Sind die Füße besonders breit oder besonders schmal, so muss der Schuh hierauf zugeschnitten sein. Spezielle Marken wie z.B. Gabor bieten hierfür auch Büroschuhe für unterschiedliche Weiten an.
Rückenschmerzen müssen nicht sein
Ein Schutz vor Problemen am Rücken ist leicht zu erreichen. Dazu müssen allerdings ein paar Umstellungen vorgenommen werden. In erster Linie ist ein Schuh zu kaufen, der dem Fuß einen perfekten Halt gibt und die Statik im Körper unterstützt. Des Weiteren können über spezielle Rückenübungen Muskeln aufgebaut und die Wirbelsäule gestärkt werden. Außerdem sollten ein paar Verhaltensregeln wie korrektes Anheben schwerer Gegenstände, richtiges Sitzverhalten und eine gesunde Ernährung beachtet werden.
Leon 11. Mai 2016 um 10:52
Du empfiehlst im Artikel spezielle Einlagen. Was hältst du von Barfußschuhen? Die trainieren ja speziell die Fußmuskulatur und durch das Wegfallen der Krücke lässt sich gezielt die ursprüngliche Fußkraft wiederherstellen. Propriozeption ist durch das Barfußlaufen ja ebenfalls gefördert. Wie stehst du dazu?